Nicolai Lilin: Sibirische Erziehung
Nicolai Lilin: Sibirische Erziehung. € 15,40 Suhrkamp
Anschaulich und direkt, stolz und nicht ohne Selbstironie erzählt Nicolai Lilin, Abkömmling der sibirischen Urki, eines Kriminellenclans, in seinem ersten Roman, einer Abfolge verblüffender, teils atemberaubender Geschichten, vom Aufwachsen in Transnistrien, wohin die Urki 1938 auf Stalins Befehl umgesiedelt wurden, und von der Urki-Erziehung, die aus ihm den lebenden Widerspruch eines »ehrbaren Kriminellen« machen sollte.
Die Kinder sammeln ihre Erfahrungen in Kämpfen mit Jugendbanden und mit der Polizei. Dolche und Molotowcocktails, bald auch Pistolen kommen zum Einsatz. Vom Straflager sprechen sie wie andere vom Militärdienst oder den sonstigen Aussichten eines Erwachsenenlebens.
Die Alten dagegen, die »Großväter«, bringen ihnen durch selbst erlebte und beglaubigte Exempel Freundschaft, Loyalität, Freigebigkeit und die Pflicht, Kinder, Alte und Behinderte zu schützen, bei sowie die strengen Urki-Regeln erlaubter Gewaltanwendung.
Infolge einer Festnahme wird Nicolai rekrutiert und muß auf russischer Seite an den Kämpfen in Tschetschenien teilnehmen bis ihm der Absprung gelingt, nach Italien.
Sibirische Erziehung ist Nicolai Lilins erstes Buch, erschienen 2009. Nicht zuletzt durch die enthusiastische Besprechung Roberto Savianos, Autor des Mafia-Bestsellers Gomorrha, wurde dieser Bericht von einer faszinierend unwahrscheinlichen Welt des »ehrbaren Verbrechens« zu einem sensationellen Erfolg.
Buch kaufen
Anschaulich und direkt, stolz und nicht ohne Selbstironie erzählt Nicolai Lilin, Abkömmling der sibirischen Urki, eines Kriminellenclans, in seinem ersten Roman, einer Abfolge verblüffender, teils atemberaubender Geschichten, vom Aufwachsen in Transnistrien, wohin die Urki 1938 auf Stalins Befehl umgesiedelt wurden, und von der Urki-Erziehung, die aus ihm den lebenden Widerspruch eines »ehrbaren Kriminellen« machen sollte.
Die Kinder sammeln ihre Erfahrungen in Kämpfen mit Jugendbanden und mit der Polizei. Dolche und Molotowcocktails, bald auch Pistolen kommen zum Einsatz. Vom Straflager sprechen sie wie andere vom Militärdienst oder den sonstigen Aussichten eines Erwachsenenlebens.
Die Alten dagegen, die »Großväter«, bringen ihnen durch selbst erlebte und beglaubigte Exempel Freundschaft, Loyalität, Freigebigkeit und die Pflicht, Kinder, Alte und Behinderte zu schützen, bei sowie die strengen Urki-Regeln erlaubter Gewaltanwendung.
Infolge einer Festnahme wird Nicolai rekrutiert und muß auf russischer Seite an den Kämpfen in Tschetschenien teilnehmen bis ihm der Absprung gelingt, nach Italien.
Sibirische Erziehung ist Nicolai Lilins erstes Buch, erschienen 2009. Nicht zuletzt durch die enthusiastische Besprechung Roberto Savianos, Autor des Mafia-Bestsellers Gomorrha, wurde dieser Bericht von einer faszinierend unwahrscheinlichen Welt des »ehrbaren Verbrechens« zu einem sensationellen Erfolg.
Buch kaufen
edogawa - 21. Apr, 14:23
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Tatjana (Gast) - 12. Okt, 15:28
Schauermärchen
Abgesehen davon, dass Stalin 1938 nicht jemand nach Bender deportieren konnte (die Stadt gehoerte Rumaenien), dass die Urki nicht sibirischen Ursprungs sind (sondern Abschaum der Großstädte), dass niemand aus Bender in den Tschetschenien-Krieg eingezogen werden darf (Bender liegt heute in Moldawien), glaubt jemand wirklich in die Existenz von "edlen Dieben und Mördern"?
Es ist nicht alles, wo Blut spritzt wahr, nur, weil es sich um Russland oder Osteuropa dreht. Irgendwo muss man auch seinen gesunden Menschenverstand einschalten können und sich fragen, ob dieser nette gesprächige Mann wirklich so eine harte Geschichte hinter sich haben kann. Hat denn jemand schon überhaupt so eine harte Geschichte gehört? Muss denn allem geglaubt werden, was einen zum Schaudern bringt?
Wirklich schade für die Opfer der Urki beim ersten Buch, wirklich schade für die echten Kriegsveteranen und -opfer beim zweiten, dass man ein blutrünstiges Schinken für die Realität haelt. Habt mehr Achtung vor Geschichte und informiert Euch in den Büchern von Warlaam Schalamow oder einfach bei Freunden, die aus dem russischsprachigen Raum stammen...
Es ist nicht alles, wo Blut spritzt wahr, nur, weil es sich um Russland oder Osteuropa dreht. Irgendwo muss man auch seinen gesunden Menschenverstand einschalten können und sich fragen, ob dieser nette gesprächige Mann wirklich so eine harte Geschichte hinter sich haben kann. Hat denn jemand schon überhaupt so eine harte Geschichte gehört? Muss denn allem geglaubt werden, was einen zum Schaudern bringt?
Wirklich schade für die Opfer der Urki beim ersten Buch, wirklich schade für die echten Kriegsveteranen und -opfer beim zweiten, dass man ein blutrünstiges Schinken für die Realität haelt. Habt mehr Achtung vor Geschichte und informiert Euch in den Büchern von Warlaam Schalamow oder einfach bei Freunden, die aus dem russischsprachigen Raum stammen...
Trackback URL:
https://thrillandchill.twoday-test.net/stories/nicolai-lilin-sibirische-erziehung/modTrackback